Die Nahwärme ist für Gebäudeeigentümer/innen und Mieter/Wohnungsnutzer/innen eine moderne und bequeme Alternative zur herkömmlichen Heizungsanlage. Sie kommt in Ihr Haus wie Wasser oder Strom. Hierzu wird die Wärme zunächst hocheffizient und emissionsarm in einer Heizzentrale erzeugt und anschließend in Form von Warmwasser über ein Rohrleitungsnetz zu Ihnen ins Haus transportiert. Die in der Erde verlegten Wärmerohre sind gut isoliert, sodass die Wassertemperaturen beim Transport erhalten bleiben.

Schnittstelle zwischen dem Nahwärmenetz und Ihrem Heizungssystem bildet die Wärmeübergabestation. Diese Station sieht wie ein Strom-Sicherungskasten aus und wird überwiegend im Heizraum des Hauses installiert. In ihr steckt ein Wärmetauscher, der die Wärme an das Heizsystem des Gebäudes übergibt. Weiterhin wird an der Übergabestation die bezogene Wärmemenge anhand eines geeichten Wärme-mengenzählers ermittelt. Der alte Heizkessel wird bei der Nahwärmeversorgung nicht mehr benötigt und kann zurückgebaut werden. 

Und was ist mit dem warmen Wasser für die Dusche? Natürlich sorgt die Nahwärme auch dafür, dass in Bad und Küche das heiße Wasser fließt. Dafür kann der bestehende Warmwasserspeicher oder ein Frischwassermodul (Durchlauferhitzer) genutzt werden.

Wir setzen auf erneuerbare Energien!

In unseren Nahwärmesystemen setzen wir bei der Wärmeerzeugung auf regionale Ressourcen und Rohstoffe sowie insbesondere auf klimaschonende, erneuerbare Energieträger. Unsere Anlagen werden mit Holzhackschnitzeln aus der Region betrieben und es wird zudem die Abwärme aus der Kraft-Wärme-Kopplung in Biogasanlagen genutzt. Nur für die Spitzen- oder Ersatzlasten kommen derzeit noch mit fossilen Energieträgern betriebene Heizkessel zum Einsatz. 

Nahwärmenetze – Anschluss an die Zukunft

Der große Vorteil von Nahwärmenetzen in der weiteren Zukunft ist … sie sind technologieoffen. Sie können also viele verschiedene Wärmequellen (auch gleichzeitig) effizient einbinden. Dies ist gerade bei der Nutzung von erneuerbaren Energien von entscheidendem Vorteil gegenüber einer Einzelheizung. Möglich ist beispielsweise die kombinierte Nutzung von industrieller Abwärme, thermischer Solarenergie, Erdwärme und weiteren regenerativen Energieträgern. 

Durch den Einsatz von Wärmepumpen und –speichern sowie Power-to-Heat-Anlagen (PtH) gewinnen Wärmenetze auch als Flexibilisierungskomponenten für den zunehmend durch die fluktuierende Erneuerbare Energien geprägten Stromsektor an Bedeutung. Kurzfristige Stromüberschüsse können mit der entsprechenden Technik in Wärme umgewandelt und gespeichert bzw. für Heizzwecke genutzt werden.